Der Übergang von Altsystemen zu All-IP ist ein entscheidender Moment in der Entwicklung der Telekommunikation. Unternehmen in ganz Großbritannien bereiten sich auf diese digitale Transformation vor. Dabei ist es wichtig, die Auswirkungen und Chancen zu verstehen, die vor uns liegen. Andy Martin, Key Account Director für BT bei TXO, wird uns heute seine Sichtweise über den Übergang und die Gewährleistung einer nahtlosen Erfahrung für Unternehmen bei der Umstellung auf All-IP-Konnektivität mitteilen.
Interviewer: Hallo Andy, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Könnten Sie zunächst erklären, was All-IP ist und wie es sich vom PSTN unterscheidet?
Andy: Auf jeden Fall. Das PSTN, das Public Switched Telephone Network, ist seit Jahrzehnten das Rückgrat unseres traditionellen Telefonsystems. Es basiert auf Kupferdrähten und physischen Verbindungen. All-IP hingegen steht für die Umstellung auf ein vollständig digitales Netz. Es ist auf die Zukunft ausgerichtet und ermöglicht die Verbindung verschiedener Geräte über Breitband oder Ethernet, anstatt sich auf Kupferkabel zu verlassen. Im Wesentlichen bietet All-IP also mehr Flexibilität und Skalierbarkeit als das veraltete PSTN.
Interviewer: Warum ist es für Unternehmen so wichtig, auf All-IP umzustellen?
Andy: Der Übergang zu All-IP ist aus mehreren Gründen unerlässlich. Erstens nähert sich das PSTN dem Ende seiner Lebensdauer. Seit September 2023 dürfen keine neuen Verbindungen zum PSTN mehr hergestellt werden, so dass Unternehmen jetzt handeln müssen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zweitens ist die Umstellung auf All-IP Teil einer von der Regierung unterstützten Initiative zur Zukunftssicherung unserer Kommunikationsinfrastruktur. Durch die Umstellung auf All-IP können Unternehmen ihre Kommunikationsplattformen vereinheitlichen, was zu einer besseren Zusammenarbeit und Produktivität führt. Darüber hinaus ergeben sich Möglichkeiten für Kosteneinsparungen und die Integration fortschrittlicher Lösungen wie Cloud Voice.
Interviewer: Manch einer mag denken, dass die Umstellung auf All-IP nur Festnetzanschlüsse betrifft. Könnten Sie dieses Missverständnis aufklären?
Andy: Auf jeden Fall. Bei der Umstellung auf All-IP geht es nicht nur um Festnetzanschlüsse. Viele Geräte, von Alarmanlagen bis hin zu Chip- und Pin-Automaten, sind für ihre Konnektivität auf das öffentliche Telefonnetz angewiesen. Auch diese Geräte müssen auf IP-fähige Technologie umgestellt werden, damit sie weiter funktionieren. BT ist darauf vorbereitet, Unternehmen bei dieser Umstellung zu unterstützen, indem es Know-how und Hilfe bei der Aufrüstung ihrer Geräte anbietet.
Interviewer: Sind alle Geschäftsgeräte, die derzeit an das öffentliche Telefonnetz angeschlossen sind, mit All-IP kompatibel?
Andy: Während viele Geräte nahtlos auf All-IP umgestellt werden können, gibt es bestimmte Fälle, in denen die Umstellung komplizierter sein kann. Beispielsweise können Unternehmen, die ausschließlich auf Festnetzanschlüsse oder reine Sprachdienste ohne Breitbandanschluss angewiesen sind, vor Herausforderungen stehen. Außerdem sind einige spezielle Anwendungsfälle oder Geräte möglicherweise nicht mit den vorhandenen All-IP-Produkten kompatibel. Wir arbeiten jedoch an Übergangslösungen, um die Konnektivität für diese Fälle zu gewährleisten, und ermutigen Unternehmen, ihr Interesse zu bekunden und mit uns zusammenzuarbeiten, um geeignete Lösungen zu finden.
Interviewer: Welche Maßnahmen sind vorgesehen, um schutzbedürftige Geschäftskunden oder Endverbraucher während dieses Übergangs zu unterstützen?
Andy: BT hat sich verpflichtet, schutzbedürftige Kunden während der Umstellung auf All-IP zu schützen. Das Unternehmen hat die Charta für öffentliche Telefonnetze der Regierung unterzeichnet und arbeitet eng mit Regulierungsbehörden und Branchenverbänden zusammen, um gefährdete Kunden zu identifizieren und zu unterstützen. Die Priorität liegt darin, sicherzustellen, dass niemand während der Umstellung zurückgelassen wird.
Interviewer: Könnten Sie abschließend auf mögliche Verzögerungen bei der PSTN-Abschaltung eingehen und erläutern, wie BT mit dieser Situation umgeht?
Andy: Derzeit gibt es eine Pause bei der unfreiwilligen Migration von Kunden, was sich auf den gesamten Zeitplan des PSTN-Abschaltprogramms auswirken kann. Wir arbeiten jedoch aktiv daran, etwaige Verzögerungen zu minimieren und Unternehmen bei der Umstellung auf All-IP-Konnektivität weiter zu unterstützen. Die Zusammenarbeit mit der Regierung und den Regulierungsbehörden ist weiterhin von entscheidender Bedeutung, um diese Herausforderungen zu meistern und einen reibungslosen Übergang für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Interviewer: Vielen Dank, Andy, für Ihren Einblick in die Umstellung auf All-IP und die Rolle von BT bei der Unterstützung von Unternehmen in diesem Prozess.